Gabriele Schöne
Mittwochabend, 2018Kunstwerke von Gabriele Schöne für art in print
Gabriele Schöne
1961 // geboren in Mistelbach – lebt und arbeitet in Pillersdorf seit 2019
1980 – 1986 // Studium an der Universität für angewandte Kunst Wien
1985 // Auslandsstipendium Rom
1995 // Einjähriger Arbeitsaufenthalt in Los Angeles
2001 // Stipendium in Paliano (Italien)
Auswahl Ausstellungen
2019 // Kunsthaus Mürz
2018 // KUNSTradeln, Millstatt
Unmittelbar, Galerie Jünger, Wien
2017 // „Ausgeschnitten“ Galerie Jünger, Wien
2017 // summerstage, open art, Wien
2016 // Parallel Vienna, Wien
2015 // Parallel Vienna, Wien
Über die Künstlerin
Leere Formen stehen im Zentrum der Bilder von Gabriele Schöne. Diese blinden Flecken, in denen die weißgrundierte Leinwand aus farbiger Malerei und gemusterten Stoff-Applikationen hervorsticht, sind jedes Mal die Dreh- und Angelpunkte einer aus verschiedenen Bildebenen gefügten Ganzheit. Zudem halten die, auch in ihren Konturen als klare Formen – von der Frucht, dem springenden Mädchen, den tanzenden Paaren zur Mutter mit Kind und größeren Figurengruppen – erkennbaren Leerstellen eine ambivalente Balance zwischen Präsenz und Abwesenheit, sie scheinen erst als Unsichtbare ihre Wirkung zu entfalten. Die Form erwächst aus den Verbindungen, die sie umgeben, ihre Verknüpfung bildet eine blanke Mitte.
Da gibt es zum einen die Tänzerin, die tanzenden Paare in Tracht, die sich auch im Schattenriss des Negativbildes unschwer erkennen lassen. Diese Drehungen zu zweit liegen im Bildatlas des Gedächtnisses. Die Vorlagen stammen sogar aus der Boulevard-Presse, hinter der ironischen Geste, der kritischen Distanznahme zu einer medialen Welt der falschen Heimat-Bilder liegt in der künstlerischen Anverwandlung jedoch auch eine Reminiszenz an die eigene Geschichte. Heimat war für Gabriele Schöne immer anderswo – die zur Idylle eingefrorenen Sommer auf dem Lande im Haus der Großmutter, Sehnsuchts-Ort des Vaters in der (ehemaligen) DDR.
Mit dem Tanz in Tracht kommen die Stoffe. Vielfältig und klassisch gemustert werden sie zur formenden Umgebung, zum Hintergrund der Figuren. Dass die Stoffe zum Teil getragen sind, bezeugt anscheinend eine weitere Realitätsebene, die ein reales Sein im Illusorischen des Bildes evoziert. (Daniela Hölzl „An image of passion, not passion itself“, 2015)